Das Kolonialdenkmal steht heute am südlichen Rand des nördlichen Teils des Stadtparks am Ende der Jasperallee im östlichen Ringgebiet in Braunschweig. Aufgestellt wurde es im Jahr 1925 durch den Verein ehemaliger Ostasiaten und Afrikaner.

Der steinerne Quader zeigt an der nach Süden ausgerichteten Frontseite das Relief eines Löwen, dessen rechte Pranke auf der Weltkugel liegt. Die goldene Inschrift des Denkmals lautet:

Anders als man in Braunschweig vielleicht vermuten könnte, symbolisiert der Löwe nicht die Stadt Braunschweig, sondern die Kraft, die nötig sei, um die Kolonien zurückzuerlangen. Auch ist der Blick nach Süden, in Richtung der ehemaligen Kolonien, zur Zeit der Aufstellung nicht beabsichtigt gewesen. 1936 wurde das Kolonialdenkmal zu Gunsten des Stadtparkdurchbruchs vom Rand des Stadtparks als Abschluss der Kaiser-Wilhelm-Straße (die heutige Jasperallee) leicht nach Nordosten an den Rand des Durchbruchs versetzt und dabei, um ihn von der neu entstandenen Straßenverlängerung sehen zu können, um 90 Grad nach Süden gedreht.

Die Rückseite des Denkmals ziert das Sternbild Kreuz des Südens: Die goldene Inschrift lautet:

Das Kreuz des Südens diente den Seefahrern der Vergangenheit zur Navigation nach Süden, also auch in Richtung Afrika, wo die bedeutendsten der deutschen Kolonien lagen. Die Inschrift PER ASPERA AD ASTRA ist lateinisch, bedeutet übersetzt durch das Raue zu den Sternen und stammt ursprünglich von dem römischen Philosophen Seneca. Sie war jedoch auch Inschrift des Wappens des Adelsgeschlechts von Mecklenburg-Schwerin. Mitglied dieses Hauses war auch Johann Albrecht, Herzog zu Mecklenburg, von 1907-1913 Regent des Herzogtums Braunschweig und langjähriger Präsident der Deutschen Kolonialgesellschaft.

In die schmalen Seiten des Denkmals sind die Namen der ehemaligen Kolonien eingemeißelt. Die Westseite des Denkmals ist die Wetterseite, die in den letzten Jahren immer mehr verwitterte. Hier erkennt man nur noch sehr schwach die eingravierten Namen.